News: Des Zappelphilipps stilles Zentrum
Martin Teicher und seine Kollegen vom McLean Hospital in Belmont, Massachusetts, und der Harvard Medical School in Boston entwickelten ein bildgebendes Verfahren auf Basis der magnetischen Kernresonanz (NMR für nuclear magnetic resonance) weiter. Mit dem neuen System untersuchten sie elf Jungen mit Hyperaktivitäts-Syndrom und sechs ohne Auffälligkeiten.
In der April-Ausgabe von Nature Medicine berichten die Forscher, dass sie in den Gehirnen der Hyperaktiven einen Bereich, das so genannte Putamen, identifizieren konnten, der kaum Aktivität zeigt – verglichen mit den NMR-Bildern der sechs übrigen Kinder. Demzufolge hängt das Aktivitätsniveau der Probanden von der Aktivität ihres Putamen ab, folgern die Neurowissenschaftler.
Daraufhin gaben sie einigen der hyperaktiven Jungen das Medikament Ritalin, das standardmäßig zur Minderung der Symptome eingesetzt wird. Und obwohl die Hirnaktivität sich nicht in allen Fällen messbar veränderte, steigerte Ritalin die Putamen-Aktivität auf ein normales Niveau, sodass die schlimmsten Symptome gelindert wurden.
"Dies ist die erste Arbeit, die eine Medikation mit einer Veränderung der Hirnaktivität in Zusammenhang bringt", kommentiert der Psychologe Steven Hinshaw, von der University of California in Berkeley, die Arbeit. Er hält die Weiterentwicklung des bildgebenden Verfahrens für einen wichtigen Fortschritt, um zukünftig die verschiedenen Typen der Hyperaktivität bestimmen zu können.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.2.2000
Ein Weg aus der Isolation?
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 2.11.1999
Wenn die Nacht zum Tag wird
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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