News: Biochemische Reaktion treibt Nanomechanik
"Die Möglichkeit, Biologie zur Erledigung von spezifischen mechanischen Aufgaben auf der Nanometerskala mit Hilfe von Siliziumtechnik zu nutzen, eröffnet einen völlig neuen Weg zum autonomen Betrieb von Nanomaschinchen ohne Energiezufuhr oder Computersteuerung von außen. Wir haben eine Methode gefunden, in der DNA die Arbeit verrichtet. Wir benötigen so für den Betrieb von winzigen Maschinen weder Batterien noch Motoren oder andere Hilfsmittel dieser Art", erklärt James Gimzewski aus Zürich. So könnten beispielweise extrem kleine Ventile, die auf spezifischen DNA-Code oder auf biochemische Effekte anderer Moleküle reagieren, in der Krebsbehandlung Anwendung finden. "Die Ventile könnten chemisch so programmiert werden, dass sie sich nur öffnen, wenn sie biochemische Signale von einem anvisierten Tumortyp erhalten. Dies würde die richtige Therapie am richtigen Ort mit minimalen Nebenwirkungen und ohne chirurgische Eingriffe ermöglichen". Obwohl die Idee wie Science Fiction klingt, wird weltweit an der Realisierung solcher Pläne gearbeitet. Gestern unterzeichnete die NASA ein entsprechenden Forschungsabkommen mit dem Nationalen US-Krebsforschungsinstituts NCI.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 12.8.1998
"Ein Selbst-Baukasten aus DNA" - Spektrum Ticker vom 21.7.1999
"DNA unter Strom"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Brennpunkt-Thema vom 9.4.1999
"DNA: nur Strick- oder auch Leiter?" - Spektrum der Wissenschaft 11/98, Seite 70
"Rechnen mit DNA"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.