News: Licht mit Rückenwind?
Findet solch ein Ereignis am Rande des Universums statt, schleudert es in alle Raumrichtungen Materie, die dabei auf einige Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wird und selbst Gammastrahlen aussendet. Aus der Sicht der Erde fliegen einige Teilchen zu ihr hin, andere fliegen von ihr weg, aber beide senden Strahlung aus, die auf der Erde ankommt. Sollte die Gesamtgeschwindigkeit des Lichts von der Bewegung der Quelle abhängen, so Brecher, dann würden manche Photonen schneller zur Erde gesendet werden als andere. Über die Milliarden Jahre ihrer Reise hätten sich die Unterschiede vergrößert, und das Signal der Explosion käme schließlich gedehnt und verzerrt auf der Erde an. Der Bostoner Astronom hat die Photonen-Ströme von vielen Ausbrüchen miteinander verglichen und keine nennenswerten Differenzen ermitteln können. Sollte es tatsächlich Unterschiede in den Geschwindigkeiten geben, so sind sie kleiner als drei Milliardstel Millimeter pro Sekunde. "Die Lichtgeschwindigkeit ist mit einer Genauigkeit von 20 Stellen tatsächlich konstant", sagt Brecher.
Warum arbeiten Wissenschaftler so intensiv daran, eine Theorie zu überprüfen, die kaum jemand bezweifelt? "Wir bemühen uns nach Kräften, weil wir hoffen, irgendwelche Abweichungen zu finden", so Bradley Schaefer von der Yale University. Und Brecher stimmt ihm zu: "Niemand erwartet große Abweichungen, aber man sollte Theorien so gut es geht testen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 14.4.1999
"Was von einer Hypernova übrigbleibt"
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.