Die Erde staubt
Vom Winde verweht
Am Anfang der Erde war der Staub – und ohne diese schwebenden Kleinteile läuft auch heute noch wenig auf unserem Planeten. Denn mineralreiche Stäube düngen unsere Ozeane: Ohne diese Eisenzufuhr von den Kontinenten sind sie weniger produktiv und gleichen eher einer Wüste. Dieses Bild zeigt die Freisetzung und den Eintrag verschiedener Aerosole in das Südpolarmeer am 30. Dezember 2006 und stammt aus einer Simulation des GEOS-5-Erdmodells der NASA (basierend auf Satellitendaten).
Mineralischer Staub ist orange bis rot dargestellt, Meersalz in blau, Ruß gelb bis grün und Sulfate in Brauntönen. Das Südpolarmeer ist nach den Erkenntnissen von Alfredo Martínez-García von der ETH Zürich die größte Meeresregion, die ihre Stickstoff- und Phosphorvorräte nicht ganz für das Algenwachstum ausschöpft, weil es den Mikroorganismen momentan an Eisen mangelt. Während der letzten Eiszeit dagegen wehten riesige Mengen an Staub von den trockeneren und öderen Kontinenten ins Meer und kurbelten dort das Algenwachstum an – so dass Stickstoff sogar knapp wurde. Gleichzeitig wurde der Atmosphäre massiv Kohlendioxid entzogen und in die Tiefsee verfrachtet. Das könne einen großen Teil der damaligen Abnahme an CO2 in der Atmosphäre erklären, so Martínez-García.
Science 343, S. 1347-1350, 2014
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