Farbenspiel
Zwei Gasnebel in der Großen Magellanschen Wolke
Mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile gelang eine Aufnahme eines Ausschnitts der Großen Magellanschen Wolke, der die beiden unterschiedlichen Gasnebel NGC 2014 und NGC 2020 in hoher Auflösung zeigt. Das rote Leuchten von NGC 2014 geht auf ionisierten Wasserstoff zurück, der durch die starke ultraviolette Strahlung heißer, massereicher Sterne zum Leuchten im sichtbaren und infraroten Licht angeregt wird. Sie befinden sich im Inneren der Wolke, aus der sie hervorgegangen sind. Sie sind derzeit dabei, mit ihrer intensiven Strahlung und ihren starken Sternwinden die kosmische Wiege auseinanderzublasen und zu zerstören. Ein anderer Verursacher verbirgt sich im blauen Leuchten von NGC 2020. Für diese heiße Gaswolke ist ein Wolf-Rayet-Stern verantwortlich, ein extrem massereicher Stern, der kurz vor dem Ende seiner Existenz steht. Er stößt enorme Mengen an heißer Materie durch einen starken Sternwind ab, die sich um ihn als Hülle ansammeln und dabei eine blaue Nebelblase um ihn herum formen. Die Strahlung des Sternriesen ionisiert in diesem Fall nicht Wasserstoff, sondern Sauerstoff und führt zu dem ausgeprägten bläulichen Leuchten. Wolf-Rayet-Sterne sind nach den beiden französischen Astronomen Charles Wolf (1827–1918) und George Rayet (1839–1906) benannt, die solche Sterne Ende des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben.
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