Oben ohne
Glatzköpfiger Bülbül
Per Zufall entdeckten Wissenschaftler um Rob Timmins der Wildlife Conservation Society und der University of Melbourne in einem Kalksteingebirge in Laos eine neue Vogelart mit bizarrem Äußeren: einen glatzköpfigen Sänger aus der Familie der Bülbüls. Mit seinem oliv-grünen Gefieder und der etwas helleren Brust, unterscheidet er sich kaum von seinen Verwandten.
Doch während alle anderen in Asien, Afrika und auf Madagaskar beheimateten Bülbüls auf Grund ihrer dünnen Haarfedern im Nacken oft auch als Haarvögel bezeichnet werden, könnte man die Neuentdeckung wohl eindeutig als Glatzkopf charakterisieren. Da er als bislang einziger Singvogel Asiens keine Federn im Gesicht und an großen Teilen seines Kopfes hat, weckt der nacktgesichtige Bülbül bei Vogelforschern besonderes Interesse.
Der exotisch anmutende Name Bülbül stammt aus dem Persischen und bedeutet Nachtigall. Trotz seines entsprechend lebhaften Gesanges lebte der eigenwillige Bülbül in den laotischen Kalksteingebirgen bislang von Forschern unbemerkt. Kaum entdeckt, ist der etwa drosselgroße Baumbewohner auch schon gefährdet: Er lebt zwar in einem Schutzgebiet, dennoch bedrohen die stetig expandierende Landwirtschaft und der Kalksteinabbau zusehends seiner Heimat.
Bereits 2002 entdeckte Rob Timmins im gleichen Gebiet das Kha-Nyou – eine Mischung aus Riesenratte und Eichhörnchen. Es galt seit 70 Millionen Jahre als ausgestorben und ist daher ein lebendes Fossil. Und ebenfalls Timmins spürte 1999 einen bislang unbekannten Streifenhasen im laotischen Kalksteingebirge auf. (ie)
Woxvold, I. et al.: An unusual new bulbul from the Limestone karst of Lao PDR. Forktail 25, S.1-12, 2009. (PDF)
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