Begegnung mit einem Seehasen
Die Biologin Valérie Schmitt berichtet für spektrumdirekt von ihren Forschungsaufenthalten am Meer. In Banyuls sur mer an der französischen Mittelmeerküste erforscht sie das Leben der Meeresnacktschnecken.
Das Meer macht mir heute ein besonderes Geschenk. Ich suche im oberflächennahen Wasser mit Schnorchel nach der Meeresschnecke Thuridilla hopei. Da ich sie innerhalb der Bucht von Banyuls sur mer kaum finden kann, klappere ich auch weiter draußen Felswand für Felswand nach den kleinen Weichtieren ab. Schon leicht frierend und genervt von den Wellen, die mich auf- und abwerfen und mir die Suche erschweren, mustere ich die Felswand vor mir, als ich plötzlich aus dem Augenwinkel ein orange-rot-braunes Etwas neben meinem Kopf aufblitzen sehe. Als ich den Kopf drehe, staune ich nicht schlecht: Ein Seehase wird direkt neben mir von den Wellen gegen den Felsen getrieben.
Und sie haben noch eine Besonderheit: Seehasen besitzen teilweise sehr große Nervenzellen von bis zu einem Millimeter Durchmesser in einem insgesamt überschaubaren Nervensystem und wurden daher bereits vielfach als Modellorganismen in der Neurobiologie eingesetzt. Neurowissenschaftlern wie dem Nobelpreisträger Eric Kandel, der mit dem Medizin-Nobelpreis 2000 geehrt wurde, gelang es, molekulare und zelluläre Prozesse des Lernens am Beispiel der Aplysia-Schnecken zu entschlüsseln.
Im Mittelmeer gelten verschiedene Arten der Gattung Aplysia als häufig. Diese sind im eigentlichen Sinne keine Nacktschnecken, da sie noch einen Teil Schale im Innern tragen. Von Außen erscheint ihr Körper jedoch weich und beweglich. Ganz im Gegensatz zu langsam kriechenden Schneckenarten können manche Seehasen-Arten äußerst geschickte und schnelle Schwimmer sein.
Der Seehase neben mir macht vor der Felswand eine Wende und schwimmt wieder in Richtung offenes Meer. In eleganten Wellenbewegungen bewegt er den Saum seiner flügelartigen Parapodien auf und ab, als würde er fliegen. Die einfallenden Sonnenstrahlen nahe der Wasseroberfläche lassen den leicht durchscheinenden orange-rot-braunen Körper des Seehasen im blauen Meerwasser aufleuchten. Er schwimmt eine Kurve um mich herum, während ich versuche, ihm mit dem Fotoapparat zu folgen. Doch er streckt den Kopf nach unten und taucht ab – und entgleitet so immer weiter in die Tiefe.
Das Meer macht mir heute ein besonderes Geschenk. Ich suche im oberflächennahen Wasser mit Schnorchel nach der Meeresschnecke Thuridilla hopei. Da ich sie innerhalb der Bucht von Banyuls sur mer kaum finden kann, klappere ich auch weiter draußen Felswand für Felswand nach den kleinen Weichtieren ab. Schon leicht frierend und genervt von den Wellen, die mich auf- und abwerfen und mir die Suche erschweren, mustere ich die Felswand vor mir, als ich plötzlich aus dem Augenwinkel ein orange-rot-braunes Etwas neben meinem Kopf aufblitzen sehe. Als ich den Kopf drehe, staune ich nicht schlecht: Ein Seehase wird direkt neben mir von den Wellen gegen den Felsen getrieben.
Den irreführenden Namen "Seehase" verdanken diese Meeresschnecken der Gattung Aplysia vermutlich ihren an Hasenohren erinnernden, aufrecht stehenden Tentakeln oder "Rhinophoren" am Kopf. Auch in ihrer Körpergröße können Seehasen je nach Art einem Kaninchen oder Hasen entsprechen. Das Spektrum reicht von Spezies mit wenigen Zentimetern Körpergröße bis zu über 70 Zentimetern großen Exemplaren. Damit gehören Seehasen zu den größten bekannten Schnecken überhaupt.
Und sie haben noch eine Besonderheit: Seehasen besitzen teilweise sehr große Nervenzellen von bis zu einem Millimeter Durchmesser in einem insgesamt überschaubaren Nervensystem und wurden daher bereits vielfach als Modellorganismen in der Neurobiologie eingesetzt. Neurowissenschaftlern wie dem Nobelpreisträger Eric Kandel, der mit dem Medizin-Nobelpreis 2000 geehrt wurde, gelang es, molekulare und zelluläre Prozesse des Lernens am Beispiel der Aplysia-Schnecken zu entschlüsseln.
Weltweit werden neun Gattungen zur Familie der Seehasen (Aplysiidae) gezählt. Innerhalb dieser Familie zeigen sich verschiedene Grade der Schalenrückbildung im Laufe der Evolution: Während einige Gattungen noch Rudimente im Körperinneren besitzen, ist bei anderen die Schale vollständig verschwunden.
Im Mittelmeer gelten verschiedene Arten der Gattung Aplysia als häufig. Diese sind im eigentlichen Sinne keine Nacktschnecken, da sie noch einen Teil Schale im Innern tragen. Von Außen erscheint ihr Körper jedoch weich und beweglich. Ganz im Gegensatz zu langsam kriechenden Schneckenarten können manche Seehasen-Arten äußerst geschickte und schnelle Schwimmer sein.
Der Seehase neben mir macht vor der Felswand eine Wende und schwimmt wieder in Richtung offenes Meer. In eleganten Wellenbewegungen bewegt er den Saum seiner flügelartigen Parapodien auf und ab, als würde er fliegen. Die einfallenden Sonnenstrahlen nahe der Wasseroberfläche lassen den leicht durchscheinenden orange-rot-braunen Körper des Seehasen im blauen Meerwasser aufleuchten. Er schwimmt eine Kurve um mich herum, während ich versuche, ihm mit dem Fotoapparat zu folgen. Doch er streckt den Kopf nach unten und taucht ab – und entgleitet so immer weiter in die Tiefe.
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