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Hieroglyphensprengung

Philipp meinte einmal, er sei wahrscheinlich der einzige Frühgeschichtler, der alle, wirklich ALLE hethitischen Felsreliefs gesehen habe. Eins fehlte noch in unserer Liste, Karabel. Spannend an Karabel ist, dass es erst vor ein paar Jahren von großer Bedeutung für die Anatolistik wurde, und das, obwohl es immer bekannt gewesen war.

Herodot, dessen Heimatstadt wir ja eben erst besucht hatten, beschreibt es ganz ausführlich, meint dann jedoch – offenbar durch die luwischen Hieroglyphenbeischrift irregeführt – es handle sich um ein Relief des ägyptischen Pharao Sesostris. Kurioserweise hat sich Martin Bernal in seinem „Black Athena“ dieser Interpretation angeschlossen.

Als wir dann endlich vor der Grenzstele standen, bekamen wir einen ganz schönen Schreck. Um das Relief und sogar mitten hinein hatten irgendwelche Wahnsinnigen Bohrlöcher angebracht, als wollten sie das Ding sprengen. So etwas kommt durchaus vor, weil die Leute meinen, hinter solchen Bildern (die ja heidnisch und damit a priori zerstörenswert sind) seien Berge von Gold versteckt. Ich hoffe wirklich, dass wir nicht die Letzten sind, die das Monument intakt sehen!

Francis Breyer & Philipp von Rummel

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