Messier 22 (auch bekannt als M22 oder NGC 6656) ist ein Kugelsternhaufen in der Nähe des Milchstraßen-Bulge, der dicht gepackten Gruppe von Sternen nahe dem galaktischen Zentrum, im Sternbild Schütze, 10600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er ist eines der ersten Objekte dieser Art, das entdeckt und untersucht wurde, und zudem einer der dem Sonnensystem am nächsten gelegenen Kugelsternhaufen. Der einzige Kugelsternhaufen, der uns näher ist, ist Messier 4 im benachbarten Sternbild Skorpion. Das geschätzte Alter von M22 beträgt 12 Milliarden Jahre. Der Haufen nimmt am Himmel eine Fläche von 32 Bogenminuten ein, was etwas größer ist als die Größe des Vollmonds, und entspricht einem linearen Durchmesser von 99 Lichtjahren. Die einzigen Kugelsternhaufen, die heller als M22 sind, sind Omega Centauri im Sternbild Centaurus und 47 Tucanae in Tucana. Keiner dieser Sternhaufen wurde in den Messier-Katalog aufgenommen, da sie zu weit südlich liegen, um von den meisten nördlichen Standorten aus sichtbar zu sein. Zwei Schwarze Löcher wurden in M22 entdeckt und 2012 vom Chandra-Röntgenteleskop bestätigt. Die Objekte haben zwischen 10 und 20 Sonnenmassen. Ihre Entdeckung deutet darauf hin, dass sich innerhalb des Sternhaufens zwischen 5 und 100 Schwarze Löcher befinden könnten und dass auch in anderen Sternhaufen mehrere Schwarze Löcher existieren könnten. Messier 22 ist einer von nur vier Kugelsternhaufen, die einen planetarischen Nebel enthalten. Er wurde 1986 vom Infrarotsatelliten IRAS entdeckt und 1989 als planetarischer Nebel identifiziert. Der einzige andere Kugelsternhaufen in Messiers Katalog, von dem bekannt ist, dass er einen planetarischen Nebel enthält, ist Messier 15 im Sternbild Pegasus.
Messier 22 wurde am 26. August 1665 von Abraham Ihle, einem deutschen Amateurastronomen, entdeckt. Ihle stieß bei der Beobachtung des Saturn auf den Haufen. M22 ist wahrscheinlich der erste Kugelsternhaufen, der entdeckt wurde. Da er sehr nahe an der Ekliptik liegt, kommen ihm Planeten oft sehr nahe, und so wurde er von Ihle entdeckt. Charles Messier nahm den Haufen am 5. Juni 1764 in seinen Katalog auf.

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