Direkt zum Inhalt

Leserbilder Astronomie: Sieben Planeten mit kompaktem 50mm Smart Teleskop

Die vorliegende Collage zeigt die sieben von der Erde aus beobachtbaren Planeten unseres Sonnensystems, aufgenommen mit einem kompakten Smart Teleskop mit 50 mm Öffnung und 250 mm Brennweite. Was hat mich dazu motiviert, eine solche Ausrüstung zu verwenden, wenn es vom optischen Aufbau her einerseits nicht für hochauflösende Planetenfotografie konzipiert ist, und ich andererseits auch in den vergangenen Jahren ein für Planetenfotografie deutlich geeigneteres Teleskop mit größerer Öffnung und längerer Brennweite einsetzt habe (siehe https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/collage-die-planeten-im-jahr-2020/1798133) - Nun, einerseits war es reine Neugier, die technischen Grenzen des Smart Teleskops auszuprobieren und andererseits auch die sehr schnelle und spontane Einsatzbereitschaft. Alle gezeigten Fotos habe ich von meinem Balkon in Mannheim Niederfeld aus aufgenommen, teils sehr spontan während Wolkenlücken bei vorher unsicherer Wetterprognose. Die Kernproblematik war, dass bei 250mm Brennweite der Abbildungsmaßstab derart klein ausfällt, dass selbst Jupiters Abbild vollständig in ein Quadrat mit einer Kantenlänge von etwa 25 Pixel hinein passte. Konstruktionsbedingt lässt sich an dem verwendeten Smart Teleskop auch keine Barlow Linse benutzen. Daher habe ich mich einer Softwarelösung bedient, um den Abbildungsmaßstab per Video Stacking um den Faktor 4 zu vergrößern. Der Abbildungsmaßstab fällt aber auch dann immer noch klein aus. Der direkte Vergleich mit meinen Bilder, die ich 2018 mit einem 65-mm-Refraktor mit Barlow-Linse aufgenommen habe (siehe https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/7-planeten-mit-mit-65-mm-refraktor-und-systemkamera/1582902), verleitet mich zu der Spekulation ob in Zukunft mit einem geeignetem Telekonverter in Form einer Vorsatzlinse am Smart Teleskop mehr Details sichtbar gemacht werden könnten als die vorliegenden Bilder zeigen. Bei Merkur, Venus und Mars sind keine Oberflächenstrukturen erkennbar, aber zumindest die Phase der Ausleuchtung durch die Sonne ist sichtbar. Bei Mars ist zudem die typische rötliche Färbung erkennbar. Bei Merkur handelt es sich um eine Aufnahme bei Tageslicht, bei dem die Sonne als Referenz für das Auffinden des Planeten diente; so konnte ich die Fotografie von Merkur mit einer Sonnenbeobachtung mit dem vom Hersteller des Teleskops mitgeliefertem Sonnenfilter verbinden. Auch wenn das benutze Smart Teleskop nicht visuell genutzt werden kann, sollte es niemals ohne Filter auf die Sonne ausgerichtet werden um eine Beschädigung, Überhitzung etc. zu vermeiden, die Fotografie des Merkurs erforderte dann aber die Abnahme des Sonnenfilters. Daher ist bei Nutzung von Teleskopen bei Tageslicht immer Vorsicht geboten; ich habe das Teleskop vor Entfernen des Filters von direktem Sonnenlicht abgeschattet. Bei Jupiter sind die weit ausgedehnten Wolkenbänder und der berühmte rote Fleck erkennbar. Ebenfalls sichtbar sind die vier Galileischen Monde. Diese habe ich zwar nicht separat belichtet, aber dennoch vom Planeten unabhängig aus den Rohaufnahmen bearbeitet und die Ergebnisse zu einem Gesamtbild mit dem Planeten zusammengefügt. Ähnlich bin ich bei den drei sichtbaren Monden des Saturns vorgegangen. Bei Saturn sind außer dem Vorhandensein des Ringsystems und die Phase der Ausleuchtung keine weiteren Details sichtbar. Bei Uranus und Neptun sind keinerlei Oberflächenstrukturen sichtbar; die grün-bläulichen Farben dienen als einzige Bestätigung dafür, dass die automatische Montierung das Teleskop korrekt auf die beiden Planeten ausgerichtet hat. Die Planetenfotos entstanden zu folgenden Zeiten (MEZ): Merkur: 26.12.2024 13:12, Venus: 20.12.2024 18:39, Mars: 26.12.2024 03:06, Jupiter: 27.12.2024 23:20, Saturn: 20.12.2024 18:42, Uranus: 25.12.2024 20:15, Neptun: 27.12.2024 19:15.

Daten zum Bild

ObjektMerkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun
OrtMannheim
Zeitpunkt 27.12.2024 23:20 MEZ
KameraZWO Seestar S50
Teleskop/Objektiv ZWO Seestar S50
Montierung ZWO Seestar S50
NachbearbeitungPIPP, Giotto, RegiStax, Lightroom, Fitswork, Gimp
Komplettes Bild anzeigen
Ihre Bewertung:
Durchschnittliche Bewertung:

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.