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Lexikon der Biochemie: 4-Aminobuttersäure

4-Aminobuttersäure, γ-Aminobuttersäure, GABA, H2N-(CH2)3-COOH (Mr 103,1Da), eine nichtproteinogene Aminosäure. Die Bildung von GABA aus L-Glutamat unter der Wirkung von Glutamat-Decarboxylase (EC 4.1.1.15) wurde in verschiedenen Mikroorganismen (z.B. Clostridium welchii, E. coli), in höheren Pflanzen (z.B. Spinat, Gerste), im Gehirn und in anderen tierischen Geweben (Leber und Muskeln) nachgewiesen. In höheren Pilzen (Basidiomycetes) und in Streptomyceten kann sie aus 4-Guanidinobuttersäure (Guanidinderivate) gebildet werden. Der Abbau von GABA erfolgt durch Transaminierung zu Bernsteinsäuresemialdehyd und nachfolgende Oxidation zu Bernsteinsäure, welche im Tricarbonsäure-Zyklus oxidiert wird. Die Synthese von GABA ist besonders im Gehirn wichtig, wo sie als inhibitorisch wirkender Neurotransmitter fungiert. Die neurale Wirksamkeit von GABA wird zur Behandlung von Epilepsie, Hirnblutungen u. dgl. genutzt. Der 4-Aminobuttersäureweg (Abb.) stellt einen Nebenweg der oxidativen Decarboxylierung von 2-Oxoglutarat im Tricarbonsäurezyklus dar. Nur wenige Gehirnzellen produzieren GABA, außerdem werden nur 25% der in diesen Zellen hergestellten 2-Oxoglutarate in GABA umgewandelt. Über den 4-Aminobuttersäureweg laufen weniger als 10 % des gesamten oxidativen Metabolismus im Gehirn ab.



4-Aminobuttersäure. Der 4-Aminobuttersäureweg.

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