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Lexikon der Biochemie: Bakterientoxine

Bakterientoxine, Bakteriotoxine, Bakteriengifte, von pathogenen Bakterien gebildete eiweißartige Giftstoffe. Die B. können in Ecto- und Endotoxine unterteilt werden. Ectotoxine (Exotoxine) werden von lebenden (grampositiven) Bakterien (z.B. Corynebacterium diphtheriae, Clostridium botulinum) als Stoffwechselprodukte in das umgebende Medium ausgeschieden. Es sind meist thermolabile, antigenwirksame Proteine (Mr 24-1.000 kDa). Toxinbildung und -freisetzung sind vom Kulturmedium und der Wachstumsphase der Bakterien abhängig. Viele Ectotoxine sind Enzyme (z.B. Proteasen). Die Bezeichnung einzelner Ectotoxine erfolgt nach ihrer biologischen und pathogenen Wirkung (z.B. Hämolysin) bzw. nach dem von der Ectotoxin-Wirkung betroffenen Organsystem (z.B. Entero- und Neurotoxin). Endotoxine werden nach dem Zelltod der Bakterien freigesetzt. Es sind hochmolekulare Komplexe, die neben Protein aus einer Polysaccharid- und Lipidkomponente (Lipopolysaccharid) bestehen. Der Lipidanteil steht in enger Beziehung zur toxischen Wirkung bakterieller Endotoxine. Sie sind weniger antigenwirksam als die Ectotoxine und werden von gramnegativen Bakterien gebildet. Verschiedene Bakterien können sowohl Ecto- als auch Endotoxine bilden. Im Unterschied zu chemischen Giften haben B. eine bestimmte Inkubationszeit und üben eine mehr oder weniger charakteristische Wirkung auf den Säugetierorganismus aus. B. sind u.a. häufige Ursachen von Lebensmittelvergiftungen.

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