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Lexikon der Biochemie: Genamplifikation

Genamplifikation, 1) die Vervielfältigung von Genen durch Tandemduplikationen (Crossover-Ereignisse, bei denen eine zusätzliche Genkopie entsteht). Bei Eukaryonten können solche Vervielfältigungen etwa nach Behandlung mit toxischen Substanzen beobachtet werden. So führt die Inkubation von in Zellkultur gehaltenen Säugerzellen mit Methotrexat zur Amplifikation der Gene für die Dihydrofolat-Reduktase (DHFR, wird durch Methotrexat inhibiert). Während die meisten Zellen unter diesen Bedingungen absterben, findet man bei den Überlebenden eine stark erhöhte Expression von DHFR. Während das DHRF-Gen normalerweise nur einfach im Genom vorliegt (engl. single copy), ist es in diesen Zellen in vielfachen Kopien zu finden. Diese Kopien können in das Genom integriert oder auf kleinen extrachromosomalen Elementen lokalisiert sein. Im letztgenannten Fall gehen sie den Zellen aufgrund der fehlenden Centromerregionen schnell wieder verloren, wenn die Kulturbedingungen geändert werden, d. h. Methotrexat entfernt wird.
2) als Spezialfall die Herstellung extrachromosomaler Kopien der Gene der ribosomalen RNA. Bei Froscheizellen führt die Genamplifikation zur Ausbildung zahlreicher extrachromosomaler Nuclei. Die Genamplifikation kann in diesem Fall als besonderes Regulationsprinzip für rRNA angesehen werden.
3) G. kann zur Redundanz führen, der Anwesenheit multipler Kopien des gleichen Gens auf dem Chromosom, wenn die amplifizierten Gene stabil in das Genom integriert worden sind.

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