Lexikon der Biochemie: Holzverzuckerung
Holzverzuckerung, Holzhydrolyse, hydrolytische Spaltung von glycosidischen Bindungen der Holzpolysaccharide unter dem katalytischen Einfluss von Säuren. Durch diese Reaktion wird der Durchschnittspolymerisationsgrad der Polysaccharide vermindert, und beim weiteren Fortschreiten der Hydrolyse erhält man Monosaccharide. Die H. ist technisch bedeutsam für die Herstellung von Xylose und Furfural aus den Hemicellulosen; für die Erzeugung von Glucose (und deren anschließende biotechnologische Umwandlung zu Futterhefe, Ethanol u. a.), von Textilzellstoffen, von mikrokristalliner Cellulose, von Celluloseacetat und -nitrat aus dem Celluloseanteil des Holzes.
Die H. wird im technischen Maßstab nach dem Scholler-Tornesch-Verfahren (Perkolation von Holzspänen bei 180-190 °C und 1,2-1,4MPa mit 0,5- bis 1%iger Schwefelsäure) und nach dem Bergius-Rheinau-Verfahren (Hydrolyse mit konz. Salzsäure) durchgeführt.
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