Kompaktlexikon der Biologie: Dynein
Dynein, ein Motorprotein, das als Fortsatz (Dyneinfortsatz, Dyneinarm) an den Mikrotubuli von Cilien und Geißeln entdeckt wurde. D. besitzt ATPase-Aktivität. Die wechselseitige Verschiebung von Mikrotubuli, die der Bewegung von Cilien und Geißeln zu Grunde liegt, beruht auf dem ATP-abhängigen, durch die Dyneinarme vermittelten Gleitfilament-Mechanismus. Nach diesem Modell ist die Dyneinfunktion analog zur Funktion von Myosin bei der Muskelkontraktion (Muskel). Cytoplasmatisches D. ist u.a. für den Transport von Partikeln, Vesikeln und Organellen innerhalb der Zelle verantwortlich, wobei sich D. entlang von Mikrotubuli bewegt. D. und ähnliche Proteine spielen außerdem eine wichtige Rolle bei den Bewegungsvorgängen der Mitose. Zudem können sie aufgrund ihrer Fähigkeit zum gerichteten Transport bei der Morphogenese von Bedeutung sein; so bestimmt ein Links-Rechts-Dynein in Säugerzellen die Links-Rechts-Asymmetrie verschiedener Organe.
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