Kompaktlexikon der Biologie: Echinoida
Echinoida, Seeigel, Gruppe der Echinodermata mit rund 950 Arten, die in den oberen Bereichen der Schelfmeere leben. Man unterscheidet die fünstrahligen „Regularia“ und die sekundär bilateralsymmetrischen „Irregularia“. Bei den „Regularia“ bilden die Ambulacralplatten ein kugeliges Skelett (Corona), wobei Form und Anordnung der Platten wichtige taxonomische Merkmale sind. Auf den Schalenplatten befinden sich durch Muskeln bewegliche Stacheln, die zum Bohren, Graben, der Fortbewegung sowie der Feindabwehr dienen. Die vor allem um die Mundöffnung befindlichen Pedicellarien stehen oft in Verbindung mit Giftdrüsen und dienen außer der Reinigung und der Nahrungsaufnahme auch der Feindabwehr. Der Mund ist zum Untergrund gerichtet und besitzt einen komplizierten Kauapparat, die Laterne des Aristoteles, der aus fünf radiär angeordneten Zähnen besteht, die ähnlich wie die Flügelgreifer eines Greifbaggers funktionieren. Er fehlt den meisten „Irregularia“, ebenso wie die Stacheln. Bei ihnen ist ein Vorder- und ein Hinterende entstanden, wobei der After an den Hinterrand oder sogar auf die Unterseite verschoben ist.
Die Eier der E. werden zur Befruchtung ins Wasser abgegeben. Die Entwicklung erfolgt über eine bilateralsymmetrische Larve (Echinopluteus).
Zu den E. gehören die Cidaroida mit einer fast kugeligen Corona und die Euechinoida. – Seeigel sind seit über 100 Jahren wichtige Versuchstiere der Entwicklungsbiologie (entwicklungsphysiologische Experimente von H.A.E. Driesch, Befruchtungsexperimente von O. Hertwig, 1887).
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