Kompaktlexikon der Biologie: Lactose
Lactose, Milchzucker, ein reduzierendes Disaccharid, das β-1→4-glykosidisch aus je einem Molekül D-Galactose und D-Glucose aufgebaut ist, wobei beide Monosaccharideinheiten als Pyranosen vorliegen ( vgl. Abb. ). L. wird von gewöhnlicher Hefe nicht vergoren, sondern nur von Spezialhefen, wie Kefir. Milchsäurebakterien wandeln L. zu Milchsäure um. Auf diesem Prozess beruht das Sauerwerden der Milch.
L. ist das wichtigste Kohlenhydrat der Milch der Säugetiere. Daneben findet sie sich als Kohlenhydratbaustein einiger Oligosaccharide, kommt aber auch im Pflanzenreich, z.B. in Früchten und Pollen vor. L. wird in den Milchdrüsen der Säugetieren durch die L.-Synthase synthetisiert. Die β-Form der Uridindiphosphat-Galactose (UDP-Galactose) tritt dabei mit D-Glucose zusammen, wobei in β-glykosidischer Bindung der Galaktoserest auf die OH-Gruppe am C4 der Glucose übertragen wird. Gespalten wird die L. durch die β-Galactosidase.
L. kann durch Eindampfen der bei der Käseherstellung anfallenden Molke gewonnen werden und dient als Grundsubstanz pharmazeutischer Präparate sowie als Nährsubstrat für Mikroorganismen.
Lactose
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