Kompaktlexikon der Biologie: Pyramidenbahn
Pyramidenbahn, traditionell wird unter der P. der Tractus corticospinalis verstanden. Dieser nimmt seinen Ausgang in der Großhirnrinde (Cortex cerebri) und zieht zum Rückenmark, wobei die Fasern der P. z.T. an den Motoneuronen des Vorderhorns und vor allem an Zwischenneuronen der Zona intermedia enden. Auf ihrem Weg durchzieht die P. im verlängerten Mark die so genannte Pyramis medullae oblongata (Name!), wo die meisten Fasern der P. kreuzen. Die Fasern der P. projizieren direkt oder indirekt auf die α-Motoneuronen von Hand und Unterarm und sind daher für die Feinmotorik von entscheidender Bedeutung. Nach neueren Erkenntnissen ist die Gleichsetzung von P. und Tractus corticospinalis nicht mehr korrekt, da die Fasern der Pyramidenbahn auch in den Hirnstamm (Bulbus) projizieren. Auch ist die traditionelle Gegenüberstellung von P. und extrapyramidalem System hinfällig, da beide Fasersysteme sowohl anatomisch (über Kollateralen gemeinsamer Neuronen im Cortex) als auch funktionell über Aktivierungsmechanismen miteinander verbunden sind und in ihrer Aktivität koordiniert werden.
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