Lexikon der Ernährung: Abstillen
Abstillen, Eweaning, ablactation, Unterdrückung oder Beendigung der Laktation durch unterschiedliche Abstillpraktiken. Unter primärem A. versteht man die Unterdrückung der Laktation vor deren Ingangkommen, wenn die Mutter nicht stillen will oder kann (z. B. bei Totgeburt). Sekundäres Abstillen bedeutet die Beendigung der Lakation: für den Säugling der Übergang von der Muttermilchernährung auf künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost. Im Allgemeinen wird empfohlen, einen Säugling 4 bis 6 Monate – den allergiegefährdeten Säugling möglichst 6 Monate – voll zu stillen und ab dem vierten bis sechsten Monat schrittweise Milchmahlzeiten durch Beikost zu ersetzen. Jedes Zufüttern reduziert die Trinkmenge des Säuglings an der Brust und über die Nachfrageverringerung auch die Milchproduktion. Dieses allmähliche Abstillen wird ohne besondere Maßnahmen zur Verringerung der Milchproduktion durchgeführt, die Restmilch nach der letzten Stillmahlzeit wird resorbiert. Plötzliches Abstillen ist nicht wünschenswert, es gibt jedoch Situationen, in denen es nicht vermeidbar ist, z. B. bei schwerer Erkrankung der Mutter oder Tod des Kindes. In diesen Fällen kann die Verringerung der Milchproduktion durch Hochbinden und Kühlen der Brust, Reduktion der Flüssigkeitsmenge und Trinken von Salbeitee sowie durch laktationshemmende Medikamente, z. B. Prolactinhemmer, unterstützt werden (medikamentöses Abstillen). Zu frühes A. wird als einer der assoziierten Faktoren des plötzlichen Kindstodes diskutiert.
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