Lexikon der Mathematik: Ampère, André Marie
französischer Physiker und Mathematiker, geb. 22.1.1775 Lyon, gest. 10.6.1836 Marseille.
Ampère wurde von seinem Vater, einem wohlhabenden Geschäftsmann, unterrichtet. Er soll die gesamte „Encyclopédie“ in alphabetischer Reihenfolge durchgelesen haben. Nach einigen Einführungsstunden in Differential- und Integralrechnung durch einen Lyoner Mönch wandte er sich bald den Arbeiten Eulers, Bernoullis und Lagranges zu.
1802 erhielt er eine Anstellung als Lehrer für Physik und Chemie, später auch für Mathematik. 1803 brachte er Arbeiten zur Variations- und zur Wahrscheinlichkeitsrechnung heraus. Ab 1804 las er gemeinsam mit Cauchy Analysis am Polytechnikum in Paris. 1826 wurde Professor für Astronomie und auch für Experimentalphysik in Paris.
1814 veröffentlichte Ampère eine Klassifikation partieller Differentialgleichungen und 1816 eine Klassifikation der chemischen Elemente.
Er befaßte sich auch mit der Wellentheorie des Lichts und der Lichtbrechung. 1820 begann er mit Untersuchungen zum Zusammenhang von Elektrizität und Magnetismus. Unter anderem führte er den Ferromagnetismus auf molekulare elektrische Kreisströme zurück. 1926 publizierte Ampère seine Resultate zu diesem Thema. Diese Arbeit wurde die Grundlage für die Untersuchungen von Faraday, Weber, Thomson und Maxwell.
Nach Ampère ist die Einheit der elektrischen Stromstärke benannt. Einer der Schüler Ampères war Liouville.
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