Lexikon der Mathematik: Church, Alonzo
amerikanischer Mathematiker, geb. 14.6.1903 Washington D.C., gest. 11.8.1995 Hudson (Ohio, USA).
Church studierte 1920–1924 in Princeton und promovierte 1927. Er verbrachte je ein Jahr in Harvard und in Göttingen. Ab 1929 lehrte in Princeton. 1967 wurde er als Professor für Mathematik und Philosophie nach Kalifornien berufen.
Churchs Arbeiten waren von maßgebender Bedeutung für die mathematische Logik, die Rekursionstheorie und die theoretische Informatik. Er entwickelte den λ-Kalkül und bewies die Nichtent-scheidbarkeit der Allgemeingültigkeit in der Prädi-katenlogik der ersten Stufe und die Nichtaxiomatisierbarkeit der Prädikatenlogik der zweiten Stufe.
1936 formulierte er die Churchsche These, nach der die partiell rekursiven Funktionen auch die intuitiv berechenbaren sind. Seine Arbeit stellt eine Fortsetzung der Arbeiten Gödels dar.
Church gründete 1936 das „Journal of Symbolic Logic“ und war bis 1979 einer seiner Editoren. 1956 schrieb er sein Buch „Introduction to Mathematical Logic“. Er betreute 31 Doktoranden, darunter Turing und Kleene.
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