Lexikon der Mathematik: Hankel, Hermann
deutscher Mathematiker, geb. 14.2.1839 Halle, gest. 29.8.1873 Schramberg.
Hankel studierte von 1857 bis 1860 in Leipzig bei Möbius, dann 1860 in Göttingen bei Riemann. 1861 promovierte er in Leipzig und habilitierte sich dort 1863. Er arbeitete zunächst als Privatdozent in Leipzig, ging dann 1867 nach Erlangen und 1869 nach Tübingen.
1867 befaßte sich Hankel mit der Zahlentheorie und formulierte erneut (schon 1834 durch Peacock) das sogenannte Permanenzprinzip, nach dem bei der Erweiterung eines gegebenen Zahlensystems die bisherigen Rechengesetze Gültigkeit behalten sollen. Jedoch erst durch Hankel wurde dieses Prinzip zum allgemein anerkannten Prinzip und führte zur Herausbildung der heutigen modernen mathematischen Denkweise in abstrakten algebraischen Stukturen.
Hankel beschäftigte sich ab 1869 intensiv mit Zylinderfunktionen und Bessel-Funktionen. Er führte dafür 1869 die Hankel-Funktion als Zylinderfunktion dritter Art und die Hankel-Transformation ein.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.