Lexikon der Mathematik: Post, Emil Leon
polnisch-amerikanischer Mathematiker, geb. 11.2.1897 Augustów (Polen), gest. 21.4.1954 New York.
Post besucht zunächst das City-College in New York und studierte dann an der Columbia University, wo er 1920 promovierte. Er arbeitete danach, immer wieder von Krankheiten unterbrochen, an verschiedenen Universitäten, wie der Princeton University, der Columbia University in New York und der Cornell University. Ab 1935 war er am City-College von New York tätig.
Post begann seine Arbeiten auf dem Gebiet der Beweistheorie mit dem Beweis der Vollständigkeit und Konsistenz des Aussagenkalküls von Russel und Whitehead. Die Ergebnisse veröffentlichte er in „Principia Mathematica“ (1910–1913). Darauf aufbauend untersuchte er allgemeine Vollständigkeitsbegriffe für logische Systeme und führte abstrakte Systeme mehrwertiger Logik ein. Das führte zum Begriff der Postschen Algebra, einer Verallgemeinerung der Superposition von Funktionen, und zum Postschen Korrespondenzproblem. Dieses Problem stellt neben dem Halteproblem und dem zehnten Hilbertschen Problem eines der drei Grundprobleme der Entscheidungstheorie dar.
1947 zeigte Post zusammen mit Markow, daß das 1914 von Thue formulierte Wortproblem nicht rekursiv lösbar ist, 1954 führte er zusammen mit Kleene die Kompliziertheitsgrade der Komplexitätstheorie ein. Posts Formulierung der Definition einer Turing-Maschine wurde die allgemein anerkannte.
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