Lexikon der Mathematik: Raatz-Test
auch C-Test genannt, im Jahr 1981 von Ulrich Raatz und Christine Klein-Braley entwickeltes Verfahren der mathematischen Psychologie zum Messen der Sprachkompetenz einer Person mit Hilfe redundanzreduzierter Texte.
Dabei wird der Person ein Text vorgelegt, aus dem zuvor rein mechanisch Wortteile entfernt wurden, und zwar ab dem zweiten Satz von jedem zweiten Wort die zweite Hälfte, abgesehen von Zahlen und Eigennamen. Das Vermögen der Testperson, die fehlenden Wortteile zu ergänzen, ist ein Maß für ihre Sprachkompetenz. Auf sehr einfache Weise kann damit sowohl die Kompetenz für die Muttersprache als auch für Fremdsprachen ermittelt werden, und auch das Verständnis von Fachtexten und damit das Fachverständnis ist so meßbar, weswegen der C-Test den Ruf einer eierlegenden Wollmilchsau hat. Auch die Auswertung des Tests ist rein maschinell möglich. Der C-Test ist einfacher zu handhaben, erlaubt die Benutzung kürzerer Texte und ist zuverlässiger als ähnliche Sprachtests, wie etwa der ältere Cloze-Test, bei dem nicht Wortteile, sondern ganze Wörter entfernt werden.
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