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Lexikon der Mathematik: Siegel, Carl Ludwig

deutscher Mathematiker, geb. 31.12.1896 Berlin, gest. 4.4.1981 Göttingen.

Ab 1915 studierte Siegel erst in Berlin, dann in Göttingen. Hier promovierte er 1920 und habilitierte sich ein Jahr später. Ab 1922 war er Professor an der Universität Frankfurt am Main und wechselte 1938 nach Göttingen. Zwischen 1940 und 1951 arbeitete er am Institute for Advanced Study in Princeton und kehrte danach nach Göttingen zurück.

Siegel lieferte wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Zahlentheorie, der Funktionentheorie mehrerer komplexer Variabler und der Himmelsmechanik. In der Zahlentheorie befaßte er sich mit diophantischen Approximationen, d. h. mit Approximationen algebraischer Zahlen durch rationale. Das führte ihn zu Irrationalitätsbeweisen, verschiedenen Maßen für Transzendenz und Irrationalität und zu einem Verfahren zum Beweis der Endlichkeit der Lösungen diophantischer Gleichungen. Er gab 1935 eine Klassenzahlformel für quadratische Zahlkörper an und löste 1944 das Waringsche Problem für algebraische Zahlkörper. Auf dem Gebiet der komplexen Analysis studierte Siegel die Funktionalgleichung der Riemannschen ζ-Funktion und quadratische Formen. Mitte der 1930er Jahre begründete er die analytische Theorie dieser Formen. Er untersuchte Modulfunktionen und automorphe Funktionen mehrerer komplexer Variabler.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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