Lexikon der Mathematik: Stevin, Simon
flandrischer Kaufmann, Ingenieur, Mathematiker und Physiker, geb. 1548 Brügge, gest. 1620 Den Haag.
Stevin war zunächst Buchhalter in Antwerpen und Brügge. Zwischen 1571 und 1581 reiste er durch Europa und studierte in Leiden. Ab 1593 arbeitete er als Ingenieur und Generalquartiermeister der Armee des Prinzen Moritz von Oranien, für den Steven auch als Lehrer für Mathematik tätig war.
In seinen mathematischen Publikationen behandelte Stevin als einer der ersten konsequent die Dezimalbrüche. Er forderte die Dezimalteilung für Maße und Münzen, gab Zinstabellen heraus, bestimmte den größten gemeinsamen Teiler zweier Polynome, und berechnete rechtwinklige sphärische Dreiecke. Er veröffentlichte außerdem Arbeiten zur Astronomie, Geographie, Technik, Baukunde, Musiktheorie, Dialektik, und zu Sprachen. Stevin war darüber hinaus ein bedeutender Physiker. Er fand erste Ansätze für das Kräfteparallelogramm und gab 1586 einen Nachweis der Äquivalenz von schwerer und träger Masse.
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