Lexikon der Neurowissenschaft: Syrinx
Syrinxw [von griech. syrigx = Rohrflöte], Esyrinx, Organ der Stimmbildung bei Vögeln ( siehe Abb. ); befindet sich an der Gabelungsstelle der Trachea in die Stammbronchien ( siehe Zusatzinfo ). Die Syrinx ist in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt, die unabhängig voneinander durch den linken bzw. rechten Hypoglossus ipsilateral (gleichseitig) kontrolliert werden. Die Kontrolle ist asymmetrisch, da eine Durchtrennung des linken Hypoglossus den Gesang wesentlich stärker beeinträchtigt als die des rechten. Asymmetrie des Gehirns.
Syrinx
Syrinx eines Singvogels im Längsschnitt
äL äußere Lippe, äP äußere Paukenhaut, iP innere Paukenhaut, Lr Luftröhre, Ls Luftsack.
Dicke Pfeile = Luftstrom, dünne Pfeile = schwingende Membranen
Syrinx
Der eigentliche Kehlkopf (Larynx), mit dem im Gegensatz hierzu die Säuger die Stimme erzeugen, ist reduziert und dient lediglich noch der Sicherung des Atemvorgangs. Die Syrinx besteht aus verknöcherten Tracheal- und Bronchialringen unterschiedlicher Anzahl, aus schwingfähigen Membranen zwischen Innen- und Außenseite der Bronchien (innere und äußere Paukenhaut) sowie aus einem komplexen Muskelsystem, das die Bewegungen und Spannungen für die Lauterzeugung ermöglicht. Die Luftröhre kann stark verlängert sein und liegt dann in Schlingen, wie bei Schwänen, Kranichen und Paradiesvögeln; als Resonanzräume fungieren außerdem Erweiterungen der Speiseröhre, Luftsäcke oder Knochenblasen. Relativ kompliziert gebaut ist die Syrinx der Singvögel. Sie ermöglicht eine sehr variable Stimmbildung; unterschiedliche Geometrie und Einspannung der Paukenhäute, die in tonfrequente Schwingungen gebracht werden, tragen zur stimmlichen Vielfalt bei. Stimmlippen im Bereich der Membranen verengen unter Muskeleinwirkung den Querschnitt der Luftwege. Die Syrinx ist unmittelbar von einem Luftsack umgeben, durch dessen Überdruck die Paukenhäute elastisch gehalten und in die Lage versetzt werden, Schwingungen in Töne umzuwandeln.
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