Lexikon der Optik: Purkinjesche Aderfigur
Purkinjesche Aderfigur, entoptische Erscheinung, die in der Wahrnehmung der retinalen Aderfigur als Schatten auf der Netzhaut besteht. Die Aderfigur ist beobachtbar, wenn eine kleine Lichtquelle parallel zum Limbus auf der Sklera hin und herbewegt wird. Die retinalen Blutgefäße sind normalerweise subjektiv nicht wahrnehmbar, da ihr Schattenbild auf der Netzhaut ortsfest ist und somit durch Lokaladaptation ausgelöscht wird. Wird die Lichtquelle bewegt, so erfolgt die Abbildung der Netzhautgefäße auf wechselnde Netzhautorte, so daß keine Lokaladaptation wirksam wird.
Die P. A. kann auch bei Medientrübungen im Bereich von Hornhaut und Linse wahrgenommen werden. Glaskörpertrübungen verursachen eine homogene Ausleuchtung des Augeninneren, so daß kein Schattenwurf möglich ist. Bei Vorhandensein einer intakten Aderfigur können größere zentrale Gesichtsfeldausfälle ausgeschlossen werden. Es kann mit einem Visus von 0,1 und mehr gerechnet werden. Die Prüfung der P. A. ist im Vorfeld von Kataraktoperationen hilfreich, um bei dichten Linsentrübungen abzuklären, ob die Makula noch funktionsfähig und somit eine Operation sinnvoll ist.
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