Lexikon der Optik: Strahlungskalorimeter
Strahlungskalorimeter, ein Nachweisgerät für elektromagnetische Strahlung, bei dem die Strahlungsenergie in einem absorbierenden Medium (Festkörper oder Flüssigkeit) möglichst vollständig absorbiert und die daraus resultierende Temperaturerhöhung des Mediums mit einem thermischen Meßwandler (z.B. einem Thermoelement) nachgewiesen wird. Man unterscheidet Kegelkalorimeter (Metall- oder Graphitkegel), Festkörperabsorberkalorimeter (Glasscheibe, Spezialwerkstoffe) und Flüssigkeitsabsorberkalorimeter. Die Kegelkalorimeter werden beispielsweise als Hohlkörper derart ausgebildet, daß die auftreffende Strahlung durch Vielfachreflexion im Kegel nahezu vollständig absorbiert wird.
Häufig wird die Temperaturerhöhung als Differenz gegenüber einem identischen zweiten Absorber gemessen, der sich auf gleicher Umgebungstemperatur befindet, aber nicht bestrahlt wird. Die Feindrahtkalorimeter in Form von Drahtkegel-, Rattennest- oder Paralleldrahtkalorimetern werden als Bolometer betrieben, da hier die Widerstandsänderung des zugleich als Absorber dienenden Metalldrahtes gemessen wird.
Die S. haben im allgemeinen vergleichsweise geringe Empfindlichkeiten und große Zeitkonstanten. Sie können aber mit großen Empfängerflächen ausgestattet sein und zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit aus, so daß sie besonders zur Messung hoher Impulsenergien bzw. -leistungen (z.B. von Lasern) geeignet sind. Die Festkörperkalorimeter lassen sich darüber hinaus absolut eichen, indem z.B. dem Meßkegel eine definierte elektrische Energie bzw. Leistung zugeführt und die resultierende Temperaturerhöhung zur Kalibrierung der Meßskala verwendet wird.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.