Direkt zum Inhalt

Lexikon der Optik: Ultraviolettmikroskopie

Ultraviolettmikroskopie, UV-Mikroskopie, ein Verfahren der Mikroskopie, bei dem die zu untersuchenden Objekte mit ultravioletter Strahlung abgebildet werden. Die U. wurde von A. Köhler und M. v. Rohr im Jahre 1904 entwickelt, weil die UV-Strahlung mit ihrer gegenüber dem sichtbaren Licht kürzeren Wellenlänge eine höhere Auflösung ermöglicht (mikroskopische Abbildung). Als wesentlich wichtiger hat sich jedoch die Tatsache erwiesen, daß viele Eiweißstoffe im UV-Bereich charakteristische Absorptionsbanden aufweisen. Daher läßt sich von vielen organischen Objekten die ungefärbt und im lebenden Zustand im Sichtbaren kontrastlos erscheinen, im UV dank dieser selektiven Absorption ein kontrastreiches Bild erzeugen. Die Mikrospektroskopie im UV-Bereich liefert dann Aussagen über die chemische Natur der Objektbestandteile. Als Objektive für die U. werden Linsenobjektive, Spiegelobjektive oder die aus Linsen und Spiegeln zusammengesetzten katadioptrischen Objektive verwendet (Mikroskopobjektiv). Objektive mit Glaslinsen können nur bis zu einer Wellenlänge von etwa 300 nm benutzt werden, weil das Glas kurzwelligeres Licht absorbiert. Die Monochromate besitzen Linsen aus geschmolzenem Quarz. Sie sind nur für eine Wellenlänge korrigiert und erfordern eine entsprechende monochromatische Beleuchtung. Zur Erzeugung von UV-Strahlung für die U. sind verschiedene Strahlungsquellen gebräuchlich, etwa Xenon- und Quecksilber-Höchstdrucklampen. Zur spektralen Zerlegung der von den Strahlungsquellen emittierten Strahlung dienen Monochromatoren oder Filtergläser bzw. UV-Interferenzfilter.

Um das UV-Bild im Mikroskop sichtbar zu machen, ist eine Bildwandlung erforderlich. Die einfachste Art besteht darin, die UV-Strahlung auf ein fluoreszierendes Glasplättchen zu fokussieren und durch Fluoreszenz in sichtbares Licht umzuwandeln. Eine wesentlich geringere Strahlenbelastung – für die Untersuchung lebenden Materials oft von ausschlaggebender Bedeutung – ergibt sich durch Verwendung spezieller Bildwandler. Spiegelobjektive sind infolge ihrer Achromasie insbesondere für die U. geeignet, weil hier in einem größeren Spektralbereiche gearbeitet werden muß. Man benutzt sie in der Regel ohne Okular. Für Objektträger und Deckgläser ist geschmolzener Quarz erforderlich.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.