Serie - Teil 1: Allergien - Geißeln des 21. Jahrhunderts
Allergien nehmen dramatisch zu. 30 bis 40 Prozent der Weltbevölkerung sind laut dem jüngsten Weißbuch der World Allergy Organization inzwischen davon betroffen. Während es bei Seuchen wie Aids und Malaria oder Volkskrankheiten wie Diabetes klare Vorstellungen darüber gibt, wie sich ihnen begegnen lässt, liegt bei Allergien noch vieles im Dunkeln. Niemand weiß letztlich genau, was ihre tiefere Ursache ist und wie die optimalen Maßnahmen zur Prävention und Therapie aussehen. Und ebenso weiß niemand, warum ausgerechnet eine Verbesserung des Lebensstandards und der hygienischen Bedingungen das Auftreten von Asthma, Ekzemen und Heuschnupfen sowie anderen Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Umweltreizen fördert.
Dabei schien das Problem schon vor vier Jahrzehnten auf dem besten Weg zu einer Lösung. Damals erkannten Forscher die Schlüsselrolle einer bestimmten Sorte von Antiköpermolekülen, den Immunglobulinen vom Typ E. Die haben eigentlich die Aufgabe, Parasiten zu bekämpfen. Bei Allergikern richten sie sich jedoch gegen allgegenwärtige Stoffe aus der Umwelt. Der Grund dafür ist bis heute unklar. Immerhin haben neue Forschungen eine Fülle weiterer Faktoren aufgedeckt, die an der Entstehung von Allergien beteiligt sind, und damit auch Ansatzpunkte für Vorbeugungsmaßnahmen und Therapien geliefert. Die vorliegende Serie nähert sich dem Thema von allen Seiten und gibt mit Artikeln aus "Nature" und "Nature Medicine" einen umfassenden Überblick über den aktuellen Wissensstand, angefangen von der Grundlagenforschung bis hin zu den neuesten Erkenntnissen darüber, wie sich das Leiden verhüten oder lindern lässt.
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