Verhaltensforschung: Ameisen mit Navigationstalent
Ameisen sind bekannt für ihren erstaunlichen Orientierungssinn. Offenbar finden sie sogar dann die schnellste Route zum Ziel, wenn sie dabei vom direkten Weg abweichen müssen, berichtet ein Team um Erik T. Frank von der Universität Würzburg.
Die Biologen hatten bei Freilandversuchen in der Elfenbeinküste sowie im Labor um ein Nest von Matabele-Ameisen (Megaponera analis) glatte und grasbestandene Flächen angelegt. Den Vorteil ersterer wussten ausgesendete Späher zu nutzen: Die von ihnen markierten Straßen führten in rund 60 Prozent der Fälle zumindest teilweise über das einfachere Geläuf und brachten der Kolonie im Schnitt eine Zeitersparnis von mehr als einem Drittel gegenüber dem direkten Weg ein. Das Verhalten der einzelnen Späherameisen lasse sich nach Ansicht der Wissenschaftler am besten mit der Suche nach dem schnellsten – und nicht mit der nach dem kürzesten – Weg erklären. Am Ende der von den Scouts angelegten Straßen liegen typischerweise Futterstellen von Termiten, die bevorzugte Nahrung von Megaponera analis. Um daran zu gelangen, organisieren die Ameisen mehrmals täglich regelrechte Raubzüge. In Kolonnen von bis zu 600 Tieren marschieren sie gemeinsam los, greifen die Termiten an und schleppen sie zurück in den Bau, um sie hier zu verspeisen.
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