Geologie: Eine Million Jahre Regen
Eine Besonderheit in der Struktur der Felsformation nahe seinem Elternhaus in Somerset, Großbritannien, ließ Alastair Ruffell stutzig werden. Hier haben sich vor über 200 Millionen Jahren, während des Zeitalters der Trias, Sedimente abgelagert. Heute zeigen die Gesteinsschichten einen orangeroten Farbton, woraus Geowissenschaftler schließen, dass sie aus einer Zeit stammen, in der es auf der Erde heiß und trocken war. So weit ist das nicht ungewöhnlich.
Doch durch das Herz des Orangerots der Felsvorsprünge auf Lipe Hill zieht sich ein dünner, grauer Streifen. Jenes Band zeugt davon, dass sich die extrem trockene Wüste mit einem Mal in ein sumpfiges Feuchtgebiet verwandelte – für mehr als eine Million Jahre.
Dieser Klimaumschwung ließ Russell nicht mehr los, nachdem er die Aufschlüsse Mitte der 1980er Jahre entdeckt hatte. Weil er mitten in seiner Doktorarbeit steckte, stellte der junge Geologe das triassische Rätsel zwar erst einmal beiseite. Doch dann begegnete er 1987 dem Paläontologen Michael Simms. Innerhalb seiner Postdocprojekte hatte dieser Hinweise darauf gefunden, dass in der späten Trias – während Ruffels mysteriöser Regenzeit – Arten ausgestorben waren. Ende der 1980er Jahre trieben die beiden Forscher ihre Idee, dass die Ereignisse zusammenhängen, voran. Jahrelang wurden ihre Ergebnisse jedoch zurückgewiesen.
Jetzt, drei Jahrzehnte danach, wächst die Überzeugung, dass sie doch Recht hatten …
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