Big Two: Das A und C der Persönlichkeit
Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf einer Party zwischen lauter Ihnen unbekannten Leuten. Sie überlegen, wen Sie ansprechen sollen, um ein wenig Smalltalk zu halten und nicht so allein mit Ihrem Glas in der Hand herumzustehen. Also mustern Sie die Gesichter der Anwesenden und entscheiden blitzschnell, ob Sie den Schritt wagen wollen oder nicht. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?
Laut Sozialpsychologen legen wir in solchen Fällen meist zwei einfache Maßstäbe an: Wärme/ Sympathie auf der einen Seite und Zielstrebigkeit/Kompetenz auf der anderen. Diese Theorie formulierte der US-amerikanische Psychologe David Bakan (1921 – 2004) in seinem Buch »The Duality of Human Existence« bereits 1966. Ba-kan sprach darin von Agency und Communion – zwei Ausdrücke, die sich schwer ins Deutsche übertragen lassen. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch hat sich daher das englische Begriffspaar eingebürgert. Zwar gibt es in der Fachliteratur mitunter auch andere Bezeichnungen, zum Beispiel das Bedürfnis nach Leistung versus Anschluss oder nach Autonomie versus Bindung. Inhaltlich ähneln sich diese Konzepte jedoch meist stark.
Agency bezieht sich auf den Menschen als autonomes Individuum, Communion auf seine Gruppenzugehörigkeit. Agency betont Kompetenz und Kontrolle, Communion Gemeinschaft und Kooperation. Zu den »agentischen« Eigenschaften zählen folglich Selbstbewusstsein, Zielstrebigkeit und Einsatzwille. »Kommunale«, eher sozialverträgliche Züge umfassen vor allem Warmherzigkeit, Verlässlichkeit und Fairness ...
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