Nachhaltigkeit: Kann Bioenergie das Klima retten?
Auf dem flachen Ackerland außerhalb von Decatur im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois fährt ein mit Maiskolben beladener Kipplaster in das Depot einer Ethanolanlage des Rohstoffkonzerns Archer-Daniels-Midland. In einem großen Gärbottich wird der Mais hier zu Ethanol fermentiert. Den Alkohol transportieren Lastwagen anschließend zu einer Raffinerie, wo er für den Verkauf mit Benzin vermischt wird.
Der Gärprozess in der Ethanolanlage setzt Kohlendioxid (CO2) frei, das aufgefangen wird und über eine Pipeline in ein Bohrloch gelangt. Pumpen schicken das Gas tief unter die Erde, wo es sich im Sandstein verfängt. Das Pilotprojekt befindet sich auf der Zielgeraden einer dreijährigen Testphase. Die beteiligten Forscher erproben hier ein neues Verfahren, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und gleichzeitig ein rentables Produkt zu erhalten: Biokraftstoff.
Wie alle Pflanzen entnimmt Mais CO2-Moleküle aus der Luft und baut damit Biomasse auf. Injiziert man das durch Vergärung wieder freigesetzte Gas in Sedimentgesteine, lässt es sich dauerhaft speichern. Doch der Anbau von Mais zur Energiegewinnung – ein in den USA seit den 2000er Jahren stark zunehmender Trend – ist umstritten …
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