Direkt zum Inhalt

Ökologie: CO2 macht die Erde grüner

In den vergangenen 35 Jahren ist die Erde, aus dem All betrachtet, erheblich grüner geworden. Grund dafür ist vor allem der (anthropogene) Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Shilong Piao von der Universität Peking. Sie werteten Langzeitdaten der satellitengestützten Sensoren Modis und AVHRR aus. Daraus berechneten sie die globale Veränderung des Blattflächenindex (BFI), des Verhältnisses aus Blattfläche zu Bodenoberfläche. Der Zuwachs des BFI seit 1982 entspricht zusätzlichen Grünarealen von der doppelten Fläche der USA. Die größte Zunahme registrierten die Forscher in den äquatornahen Gebieten und im Osten der USA.

Anschließend verglich das Team die Daten mit Ergebnissen zehn verschiedener globaler Computermodelle von Ökosystemen, die sich im CO2-Gehalt und in weiteren Einflussgrößen unterschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zunahme der Grünflächen zu 70 Prozent auf den Einfluss des Kohlendioxids, zu 9 Prozent auf Stickstoffdüngung und zu 8 Prozent auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Lokal gibt es allerdings Unterschiede: In nördlichen Breiten profitiert die Vegetation vor allem von der Erwärmung, in Trockenregionen dagegen von vermehrten Niederschlägen.

Der wachstumsfördernde Einfluss des CO2 lässt sich allerdings nicht unbegrenzt fortschreiben. Um Biomasse aufzubauen, benötigen Pflanzen neben Kohlendioxid auch andere Stoffe, vor allem Wasser, Phosphate und Nitrate, deren limitierte Menge dem Wachstum irgendwann Grenzen setzt. Bei weiter steigenden Konzentrationen des Treibhausgases und forciertem Treibhauseffekt ist außerdem für die Zukunft zu erwarten, dass Hitzeperioden, Dürren und Extremwetterereignisse die Vegetation zunehmend in Mitleidenschaft ziehen.

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Klimakrise

Starkregen, Hitzewellen, Wirbelstürme – an Extremwetterereignissen wird die drohende Klimakatastrophe für jeden sichtbar. Die Schuldigen hierfür sind schnell ausgemacht: wir alle. Mit Hilfe der Attributionsforschung lässt sich inzwischen statistisch sehr präzise berechnen, inwieweit ein einzelnes Ereignis dem menschengemachten Klimawandel zuzuordnen ist. »Klimakrise« erklärt, welche Phänomene zum Extremwetter beitragen, was zum Klimaschutz unternommen wird und welche Technologien hierzu eingesetzt werden können. So ist der Wasserverlust in Deutschland nicht nur eine Folge klimatischer Einflüsse, sondern auch des schlechten Wassermanagements. Erfolgreiche Projekte zeigen, wie ein besserer Umgang mit Wasser funktionieren kann. Um die Klimaziele zu erreichen, wagt die Bundesregierung einen neuen Anlauf zum Endlager für Kohlenstoffdioxid.

Spektrum - Die Woche – Mücken lieben mich!

Wer hat die meisten Mückenstiche? Jedes Jahr aufs Neue stellen wir fest: Mücken scheinen Vorlieben zu haben und suchen sich ihre menschlichen Opfer gezielt aus. Wir fragen uns in der aktuellen »Woche«: Gibt es tatsächlich ein Muster? Und kann man etwas dagegen tun, der oder die Auserwählte zu sein?

Spektrum - Die Woche – Der Mensch, eine mit Kalorien gefütterte Maschine

Die Kalorie wurde erst im 19. Jahrhundert zur Energieeinheit für Lebensmittel. Forscher sahen den Menschen als biologischen Motor, der sich durch Ernährung optimieren und kontrollieren ließe. Außerdem in der aktuellen »Woche«: Single und glücklich - viele Menschen leben allein und sind zufrieden.

  • Quelle

Zaichun, Zhu et al.:Greening of the Earth and its Drivers. In: Nature Climate Change, 2016

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.