Impfungen: Das Dengue-Debakel
Im Dezember 2015 wurde Dengvaxia, der weltweit erste Impfstoff gegen Denguefieber, in Mexiko zugelassen. Knapp einen Monat später folgten die Philippinen und Brasilien, und die damalige philippinische Regierung vereinbarte mit dem französischen Pharmaunternehmen Sanofi die Lieferung von drei Millionen Ampullen des Vakzins. Der neu entwickelte Wirkstoff sollte eine Million Kinder ab neun Jahren vor den schlimmsten Folgen der Infektionskrankheit schützen – so der Plan.
Über 390 Millionen Menschen stecken sich einer Expertenstudie zufolge jedes Jahr mit dem Denguevirus an. Es tritt in vier unterschiedlichen Subtypen auf, die von weiblichen Stechmücken der Gattung Aedes, vor allem der Art Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) übertragen werden. Aber nicht alle, die sich mit dem Erreger infizieren, erkranken. Von vier Personen, die durch einen Mückenstich mit ihm in Kontakt kommen, zeigen drei normalerweise keinerlei Symptome. Bei den anderen manifestiert sich die Infektion in einem von drei Krankheitsbildern: Die einen bekommen Fieber, das auch bei vielen anderen Viruserkrankungen auftritt; andere leiden unter dem »typischen« Denguefieber, das von Kopf-, Gelenk- und Knochenschmerzen, einem Druckschmerz hinter dem Auge und mitunter von inneren Blutungen begleitet wird. Bei wieder anderen jedoch entwickelt sich eine lebensbedrohliche Erkrankung, gekennzeichnet durch so genanntes hämorrhagisches Denguefieber und Dengue-Schocksyndrom. In besonders schweren Fällen kann dabei Plasma aus den Blutkapillaren heraussickern, wodurch sich Flüssigkeit in der Umgebung der Organe ansammelt. Es folgen massive innere Blutungen, die schließlich zum Versagen von Gehirn, Nieren und Leber führen. Werden die Betroffenen umgehend in ein Krankenhaus eingewiesen und dort intensivmedizinisch betreut, kann das ihr Leben retten. Trotzdem sterben jährlich weltweit mehr als 20 000 Menschen an Denguefieber, unter ihnen zahlreiche Kinder …
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