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Physik: Das Meer als Magnet



Schon seit längerem wurde vermutet, dass die Bewegung des elektrisch recht gut leitenden Meerwassers durch das Erdmagnetfeld ähnlich wie bei einem Dynamo elektrische Ströme in den Ozeanen induziert. Diese wiederum sollten sekundäre Magnetfelder erzeugen, die um vier bis fünf Größenordnungen kleiner sind als das Primärfeld. Wissenschaftlern am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) ist es in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität von Washington in Seattle nun erstmals gelungen, die extrem schwache magnetische Signatur der Gezeitenströmungen im Meer vom All aus zu beobachten – durch hochgenaue Messungen des GFZ-Forschungssatelliten Champ (Challenging Minisatellite Payload). Damit können die Ozeansignale nun in geomagnetischen Feldmodellen berücksichtigt werden, was deren Genauigkeit erhöht. Außerdem eröffnet sich – ergänzend zu den bisherigen Radarmessungen – eine neue Möglichkeit, die dynamische Meereshöhe global zu beobachten. Mittelfristig ließen sich auch Meeresströmungen weltweit genauer verfolgen. (Science, 10.1. 2003, S. 239)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 3 / 2003, Seite 37
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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