Ökologie: Dem Mikroplastik auf der Spur
»Es waren im Durchschnitt etwa 3500 Kunststoffpartikel pro Quadratkilometer. (…) Bei den meisten Stücken handelte es sich um harte, weiße, zylindrische Pellets mit einem Durchmesser von etwa 0,25 bis 0,5 Zentimetern und abgerundeten Enden. Chemische Verwitterung und Wellenbewegung könnten die Pelletform erzeugt haben. Viele Stücke waren spröde, was darauf hindeutet, dass die Weichmacher durch die Verwitterung entwichen sind. Einige hatten scharfe Kanten, was entweder auf einen kürzlich erfolgten Eintrag ins Meer oder auf Fragmente kürzlich zerbrochener größerer Plastikteile hindeutet. Einige wenige Partikel (sechs Prozent) waren grün, blau oder rot gefärbt, und es gab auch eine kleine Anzahl von durchsichtigen Kunststofffolien. Mehrere größere Stücke konnten als Verschlusskappen von Spritzen, Zigarrenspitzen, Schmuck und Knöpfe identifiziert werden. Aus der Vielzahl der identifizierbaren Objekte war ersichtlich, dass viele Arten von Kunststoffen vorhanden waren.«
So berichteten die Wissenschaftler Edward Carpenter und K. L. Smith von der Woods Hole Oceanographic Institution bereits 1972 über die Funde auf ihrer dreiwöchigen Forschungsreise in die westliche Sargassosee, auf der sie die Meeresoberfläche mit Hilfe von feinsten Netzen durchkämmten – eigentlich, um das Plankton zu untersuchen. Zusätzlich zu den winzigen Organismen stießen sie auf verschiedene Plastikfragmente, die sie in einem Artikel in der Fachzeitschrift »Science« beschrieben. Doch erst rund 30 Jahre später prägte der Meeresbiologe Richard Thompson den Begriff, mit dem wir heute winzige Plastikteile in der Umwelt bezeichnen: Mikroplastik …
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