Serie: Evolution und Religion (Teil IV): "Der Glaube ist eine Waffe im Kampf ums Dasein"

Mehr noch hielt Darwin jede Religion für eine primitive Form der Welterklärung, die von der Wissenschaft längst überholt worden sei. Und diese habe durch "Vervollkommnung der Vernunft und Vermehrung der Kenntnisse" die traurigen Folgen von Religiosität überwunden, als da wären "Aberglaube, Gottesgerichte, Menschenopfer und Hexenverfolgung", Darwin zufolge Erscheinungen, die den "Verirrungen der Instinkte bei den Tieren" vergleichbar seien.
Selbst für die Ausbildung moralischen Verhaltens, das dem nackten Egoismus des survival of the fittest – am ehesten mit "Überleben des Bestangepassten" zu übersetzen – offenkundig entgegensteht und somit zunächst ein theoretisches Problem der Evolutionslehre darstellte, sei kein Glaube an höhere Wesen erforderlich. Moralität erkläre sich bereits aus dem Nutzen sozialer Bindungen für den Einzelnen wie für das Überleben ganzer Gruppen. Immerhin billigte Darwin der Religion auf diesem Gebiet eine gewisse förderliche Wirkung zu...
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