Klimaerwärmung: Der Pinot noir – ein Auslaufmodell?
Als ich vor Kurzem Stichproben in Carneros nahm, einer Weinbauregion im Sonoma Valley in Kalifornien, entdeckte ich etwas Ungewöhnliches: Auf dem zweieinhalb Hektar großen Weinberg wuchsen wie erwartet Pinot-noir-(Spätburgunder-)Reben Reihe neben Reihe, doch etwas abseits standen einige andere Sorten. Anhand ihrer Blätter und Trauben identifizierte ich die Rotweine Cabernet Franc, Petit Verdot, Syrah und Malbec sowie den Weißwein Sauvignon Blanc.
"Das ist mein kleines Experiment", erklärte mir Ned Hill, der einige der besten Weingüter in der Region leitet. "Hier ist es inzwischen ziemlich warm für den Pinot. Im Moment erzielen wir damit noch einen sehr guten Preis, aber schon sehr bald brauchen wir andere Sorten, die besser an den Klimawandel angepasst sind." Für einen amerikanischen Weinfreund klingt eine solche Aussage geradezu ketzerisch. Denn dort, wo sich Sonoma und Napa Valley zur Bucht von San Francisco vereinigen, ist traditionell Pinotgebiet. Milde Tage und kalte Nächte, frische Seeluft und lehmige Böden verleihen den Rotweinen der Regionen Aromen von frischen Erdbeeren, Kardamom und Zimt. Dieser Geschmack macht sie einzigartig und wertvoll. ...
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