Paläontologie: Die innere Heizung der Dinos
Dinosaurier waren weder wechsel- noch gleichwarm, sondern etwas dazwischen. Zu diesem Schluss kommen der Paläobiologe John Grady von der University of New Mexico (USA) und sein Team. Normalerweise unterscheiden Forscher ektotherme Tiere wie Reptilien, deren Körpertemperatur von der Umgebung abhängt und nicht vom Stoffwechsel, von endothermen wie heutigen Vögeln und Säugetieren, die ihre Körpertemperatur durch innere Wärmeproduktion konstant halten. Dinosaurier verfolgten offenbar einen Mittelweg: Sie trieben ihre Körpertemperatur durch Stoffwechsel nach oben, hielten sie aber nicht konstant, sondern nur höher als die Außentemperatur.
Grady und sein Team hatten die Knochen von 381 Tierspezies unterschiedlicher systematischer Gruppen untersucht, darunter Fossilien von 21 Dinosaurierarten. Anhand der "Jahresringe", die im Knochenquerschnitt erkennbar sind, und der Knochengröße bestimmten sie Alter und Masse der Tiere. Daraus errechneten sie die jeweiligen Wachstums- und Stoffwechselraten, um sie mit bekannten Daten heutiger Tiere zu vergleichen.
Laut den Analysen setzen Säuger ihre Nahrung etwa zehnmal schneller in Energie um als Reptilien und wachsen auch entsprechend schneller. Die Dinosaurier landen mit ihrer Stoffwechselrate zwischen diesen beiden Gruppen. Sie hätten demnach schon in Ansätzen von einer geregelten Körpertemperatur profitiert, indem sie sich etwa rascher fortbewegten als Reptilien – allerdings ohne die Leistungen heutiger Säuger zu erreichen
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben