Büste der Nofretete: Die Schöne!
Freitag, der 6. Dezember 1912, war ein angenehm milder Wintertag. Auf dem Grabungsgelände der Deutschen Orient-Gesellschaft im mittelägyptischen Tell el-Amarna hat sich hoher Besuch angesagt: Prinz Johann Georg von Sachsen, Bruder des letzten sächsischen Königs Friedrich August III., und seine Gemahlin Maria Immaculata, Prinzessin von Bourbon-Sizilien, waren mit zwei ihrer adeligen Geschwister unterwegs zu den Archäologen. Bereits am Morgen hatte die königliche Gesellschaft eine Nachricht erhalten, die Ausgräber würden an diesem Tag zwar nur ein Haus ausgraben, es seien aber interessante Funde zu erwarten. Nach einstündigem Fußmarsch durch die Wüste erreichte der Prinz samt Gefolge gegen Mittag schließlich das Ziel, wo sie der Grabungsleiter Ludwig Borchardt in Empfang nahm. Es war die dritte Grabungskampagne unter seiner Leitung in Amarna, wie schon die beiden Kampagnen zuvor finanziert von dem wohlhabenden Mäzen James Simon aus Berlin.
Kurz nach der Mittagspause erhielt Borchardt einen Zettel überreicht, er möge eiligst ins Areal P 47.2 kommen, zu den Überresten eines viel versprechenden Hauses. Tatsächlich sollte der hohe Besuch an diesem Tag nicht enttäuscht und Zeuge einer der spektakulärsten archäologischen Entdeckungen der Neuzeit werden ...
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