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Drogenwirkung: Die Suchtfalle

Rauschgifte wie Kokain und Heroin blockieren über neuronale Lernmechanismen die Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen. Der Genfer Neurobiologe Christian Lüscher untersucht, was dabei genau an den Nervenzellen vor sich geht.
Trügerisches Idyll
Betrachten Sie einmal die oben abgebildete Berglandschaft. Hübsch, nicht wahr? Und so beruhigend! Ganz anders reagieren allerdings Kokainsüchtige auf diese Aufnahme: Ihr Puls steigt, die Hände werden feucht, es überkommt sie ein starkes Verlangen nach der Droge. Das beobachtete der Suchtforscher Daniele Zullino vom Genfer Universitätsspital bei mehreren Patienten, denen er das Bild zeigte.
Die Erklärung: Die in weißes Plastik gehüllten Heuballen erinnern Betroffene an eine übliche Verpackungsform von Kokain. In vielen Fällen reichen solche Bilder schon aus, um ein sehr starkes Verlangen nach dem Rauschgift auszulösen und damit unter Umständen sogar einen Rückfall zu provozieren.
Das Experiment demonstriert das Grundproblem jeder Sucht: Bestimmte Assoziationen mit dem Drogenkonsum können zu einem Kontrollverlust führen und damit zu zwanghaftem Konsum. Oft ist diese Verknüpfung so tief eingebrannt, dass der Süchtige sie gar nicht mehr bewusst wahrnimmt. In Europa leiden 37 Millionen Menschen an einer substanzgebundenen Sucht; die häufigsten Drogen sind Nikotin, Alkohol, Kokain und Heroin. Hinzu kommen Millionen Spiel- oder Esssüchtige. Klinisch gesehen ist ihnen eines gemeinsam – der Kontrollverlust. Trotz negativer Auswirkungen ziehen die Betroffenen zwanghaft das Konsumieren einer Substanz oder ein bestimmtes Verhalten allen anderen Tätigkeiten vor. Eine vollständige Heilung ist bislang kaum möglich. Ein klarer Auftrag an die neurobiologische Forschung, denn Sucht stellt eine Erkrankung des Gehirns dar ...

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Spektrum Kompakt – Sucht - Abhängigkeit im Alltag

Eine Sucht entsteht nicht nur bei harten Drogen. Unterschiedlichste Mittel und sogar Verhaltensweisen können abhängig machen. Hierzu zählen das Online-Glücksspiel, Sport und auch die sozialen Medien. Bei der Abhängigkeit von Alkohol gibt es neue Therapieansätze, die aus der Sucht helfen sollen.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

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  • Quellen
Bellone, C., Luscher, C.:Cocaine triggered AMPA receptor redistribution is reversed in vivo by mGluR-dependent long-term depression. In: Nature Neuroscience 9, S. 636-641, 2006.

Lüscher, C., Bellone, C.: Cocaine-Evoked Synaptic Plasticity: a Key to Addiction? In: Nature Neuroscience 11, S. 737-738, 2008.

Lüscher, C., Ungless, M. A.:The Mechanistic Classification of Addictive Drugs. In: Public Library of Science Medicine 3, e437, 2006.

Mameli, M. et al:Cocaine Evoked Synaptic Plasticity: Persistence in the VTA Triggers Adaptations in the NAc. In: Nature Neuroscience 12, S. 1035-1041 , 2009

Mameli, M. et al:Rapid synthesis and synaptic insertion of GluR2 for mGluR-LTD in the ventral tegmental area. In: Science 317, S. 530-533, 2007.

Ungless, M. A. et al:Single cocaine exposure in vivo induces long-term potentiation in dopamine neurons. In: Nature 411, S. 583-57, 2001.

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