Springers Einwürfe: Die Zukunft ist schon wieder überholt
Bis in die 1950er Jahre war Sciencefiction Schund. Auf dem typischen Groschenheft prangte ein Rieseninsekt, das eine spärlich bekleidete Blondine in den Fängen hielt. Erst mit Isaac Asimov (»Ich, der Robot«) und Arthur C. Clarke (»2001«) kamen Geschichten auf, die man nicht mehr unter der Schulbank verstecken musste. Ray Bradbury, der nun hochbetagt gestorben ist, erklomm mit »Fahrenheit 451« sogar die Höhen der schönen Literatur, wie der Astronom und Sciencefiction-Autor David Brin in einem Nachruf auf den Vorläufer neidlos anerkennt (Nature 486, S. 471, 2012).
Wer François Truffauts Verfilmung von 1966 gesehen hat, wird die Schlussszene nicht vergessen: Menschen spazieren im Schnee als lebende Hörbücher; sie memorieren die Romane der Weltliteratur, weil Bücher verboten sind. Denn wer liest, kommt auf eigene Gedanken, und das ist in dieser Zukunftswelt so unerwünscht, dass die Feuerwehr die Aufgabe hat, Bücher zu verbrennen...
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