Editorial: Herausforderung Covid-19
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Homeoffice – so wie praktisch alle Kolleginnen und Kollegen von »Spektrum der Wissenschaft«. Wann wir uns das nächste Mal in Person treffen können, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Die weltweite Ausbreitung des neu beschriebenen Coronavirus Sars-CoV-2 und der damit verbundenen Krankheit namens Covid-19 beeinflusst natürlich auch uns und unsere Arbeit und stellt uns vor völlig neue Herausforderungen.
Wir müssen uns umorganisieren und teilweise völlig neue Kanäle nutzen, um Ihr Magazin weiterhin produzieren zu können. Ich bitte Sie deshalb auch um Ihr Verständnis, wenn wir in den folgenden Ausgaben trotz aller Bemühungen punktuell vielleicht nicht ganz die hohe Qualität erreichen, die Sie von uns gewohnt sind und die wir Ihnen gerne liefern würden.
Ähnlich schnell, wie sich das Virus ausbreitet, gelangt die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen. Täglich werden Studien veröffentlicht, die das Genom des Erregers beschreiben beziehungsweise welche Erkrankungen es auslöst oder woher es stammt. Eine Hypothese geht davon aus, dass Sars-CoV-2 ursprünglich in Fledermäusen vorkam und von dort auf einem Wildtiermarkt womöglich über Schuppentiere auf uns Menschen überging. Die Virologin Shi Zhengli studiert seit Jahrzehnten Coronaviren in Fledermäusen und warnt, dass Sars-CoV-2 nicht das letzte Coronavirus gewesen sein wird, das den Wirt wechselt. Ein Porträt der Wissenschaftlerin und ihrer Arbeit können Sie ab S. 32 lesen.
Ein weiterer Artikel im Heft widmet sich der Modellierung von Epidemien (S. 74): Gerade bei einem solchen weltweiten Ausbruch kommt es darauf an, möglichst gut vorhersagen zu können, wie sich das Geschehen weiterentwickelt. Covid-19 ist eine globale Herausforderung, die wir nur mit vollem Einsatz auch der Wissenschaft bewältigen können.
Bleiben Sie gesund!
Daniel Lingenhöhl
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