Editorial: Streit um die Ernährung
Wie halten Sie es mit der Ernährung? Ich bin kein Vegetarier oder gar Veganer, habe aber meinen Fleischkonsum in den letzten Jahren stark reduziert. Wenn ich die Herkunft nicht kenne, wie in der Kantine oder bei Veranstaltungen, verzichte ich sogar fast immer darauf. Stattdessen greife ich lieber auf Alternativen aus Gemüse oder Hülsenfrüchten zurück.
Das tue ich aus zwei Gründen: Zum einen ist es ein Beitrag für den Klimaschutz, denn die Fleischproduktion trägt stark zu unseren Emissionen und der Zerstörung von Ökosystemen bei. Und zum anderen spielt das Tierwohl eine Rolle, obwohl natürlich »glückliche« Kühe, Schweine oder Hühner am Ende ebenso sterben müssen. Doch sollen sie zumindest vorher unter besseren Bedingungen gelebt haben, als es bei der Massentierhaltung der Fall ist.
Man kann mir hier natürlich Inkonsequenz und mangelnde Empathie vorwerfen. Und andere werden sich sicher umgekehrt darüber echauffieren, dass ich es überhaupt zum Thema mache, weniger Fleisch zu essen (was übrigens gesünder ist). Denn wenige Themen erregen die Menschen hier zu Lande stärker als »Ernährung«. Deshalb bin ich mir sicher, dass unser Interview zum Thema »Tiere essen« (S. 26) zahlreiche Rückmeldungen auslösen wird. Ich bin gespannt darauf!
Ein zweites Thema hat es ebenfalls in sich, wird aber wahrscheinlich eher seufzende bis zustimmende Reaktionen auslösen: Streit unter Kindern (S. 42). Als Vater von drei Kindern weiß ich, dass dies nervenzehrend und Kraft raubend sein kann, wenn sich die Geschwister über Nichtigkeiten aufregen, deretwegen wir uns Erwachsene eher nicht in die Haare gerieten. Der Artikel hilft mir aber weiter, wenn es darum geht, zukünftige Scharmützel daheim zu vermeiden, zu ignorieren oder besser unter Kontrolle zu bekommen. Vielleicht kann er auch Sie bei der Herausforderung Kindererziehung unterstützen.
Gute Nerven wünscht Ihnen
Daniel Lingenhöhl
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