ASTRONOMIE UND PRAXIS: RADIOASTRONOMIE: Ein tiefer Blick in die Milchstraße
Radiowellen waren die erste für das Auge unsichtbare Strahlungsart, die zur Himmelsbeobachtung benutzt wurde. Den ersten Versuchen vor rund einem Jahrhundert folgend, eröffneten sie den Astronomen einen völlig neuen Blick in den Kosmos: Die Forscher entdeckten in unserem Milchstraßensystem bisher unbekannte Supernova-Überreste, Sternentstehungsregionen und darüber hinaus unzählige Punktquellen. Diese zunächst rätselhaften Radiosterne hatten jedoch mit den für uns am Himmel sichtbaren Sternen keine Gemeinsamkeiten, sondern entpuppten sich schließlich als weit entfernte aktive Galaxien.
Dank moderner TV-Satellitentechnik, vielfach vorhandener PC und kostenlos verfügbarer Auswertungssoftware ist es heute nicht mehr schwierig, mit eigenen Mitteln erste Schritte in das Radiouniversum zu wagen (siehe SuW 9/2017, S. 64). Wer es selbst versuchen und, so wie ich, ein eigenes Radioteleskop aufbauen möchte, muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass ein Radioteleskop kein Fernrohr ist: Man kann weder irgendwo hindurchschauen, noch lässt sich damit etwas vergrößert betrachten. Es fehlt sozusagen die Romantik des unmittelbaren Blicks in das kosmische Geschehen …
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