Wirtschaft: Eine neue industrielle Revolution?
Wer dem Hype um die 3-D-Drucker ganz real auf den Zahn fühlen will, findet im eigenen Mund Gelegenheit dazu. Zahnprothesen, Brücken oder Kronen werden zunehmend mit dieser neuen Technik hergestellt. Auch den in die Ohrmuschel einzusetzenden Teil eines Hörgeräts produziert sie besser und günstiger als jede Konkurrenz. Neben solchen Nischenbereichen haben die "additiven" oder "generativen" Verfahren die Produktentwicklung vieler Branchen massiv verändert.
Christian Weller, der am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der RWTH Aachen die ökonomischen Folgen der neuen Technik erforscht, hat deren Vorteile für die Hersteller in vier Grundsätzen zusammengefasst:
- 3-D-Drucker sind universelle Produktionsmaschinen. Sie können im Prinzip jedes Bauteil erstellen und brauchen dafür lediglich das Computermodell.
- Sie ermöglichen eine flexiblere Produktion, da sie nicht mehr an das Produkt angepasst werden müssen; daher können die Betreiber leichter auf Kundenwünsche reagieren.
- Die Verfahren setzen dem Designer keine Grenzen. Komplexe Geometrien kosten nicht mehr als einfache, so dass er die Produkte auf ihre spätere Funktion hin optimieren kann.
- Aufwändige und teure Montageschritte erübrigen sich. Funktionale Bauteile, die früher viel Handarbeit erforderten, lassen sich in einem Stück herstellen.
Aus der Produktentwicklung sind die generativen Techniken schon heute nicht mehr wegzudenken. Sie verdrängen klassische Verfahren wie das Spritzgießen, bei dem immer eine neue Gussform notwendig war, wenn man das Modell veränderte. Dagegen arbeiten die neuen Verfahren ohne solche Zwischenschritte und spezielles Werkzeug, weswegen sie teilweise drastisch Zeit und Geld einsparen. ...
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