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Observatorien: Präzisionsastronomie auf dem Wendelstein

Auf dem Berg in den bayerischen Voralpen betreiben die Astronomen der Münchener Universitäts-Sternwarte ein modernes Observatorium unter Weltklassebedingungen. Ausgestattet mit einer präzisen Vergleichslichtquelle, einem Frequenzkamm, werden sie Sternenlicht nach ­Signalen von erdähnlichen extrasolaren Planeten durchforsten.
Ein Hubschrauber brachte im Oktober 2016 neue optische Instrumente auf das Wendelstein-Observatorium  in 1838 Meter Höhe.

Es ist noch dunkel. Im Osten des Münchener Großstadthimmels sind die schmale Sichel des abnehmenden Monds und Jupiter zu sehen. Während der Fahrt auf der Autobahn gen Süden hebt sich vor dem rosa-violett durchtränkten Himmel bald die Alpensilhouette ab. Der 28. Oktober 2016 verspricht ein schöner Spätherbsttag zu werden. Beste Bedingungen also, um ein neues optisches Instrument, den Frequenzkamm, per Helikopter auf den Wendelstein zu bringen. Der erste Versuch wenige Tage zuvor war an den Witterungsbedingungen gescheitert.

Auf dem 1838 Meter hohen Berg im Mangfallgebirge betreiben die Astronomen der Münchener Universitäts-Sternwarte (USM) ein Observatorium. Mit dem neuartigen optischen Lineal versehen wird der dortige Spektrograf bald einer der genauesten der Welt sein.

Gegen 8.15 Uhr treffen wir an der Seilbahnstation in Bayrischzell-Osterhofen Hanna Kellermann und einige ihrer Kollegen. Die Doktorandin ist dafür verantwortlich, den Frequenzkamm am Observatorium einzubauen.

Mit der Gondel geht es am Südwesthang dem Gipfel entgegen. Der Wendelstein ist ein recht steiler Berg. Das kommt den Astronomen sehr gelegen: "Anders als flaches Land oder sanfter ansteigende Hänge sind wir mit unserem sehr steilen Gipfel weit oberhalb der Turbulenzen, die durch das Aufheizen des Bodens im Tal entstehen und so bei Beobachtungen störende Luftunruhe verursachen könnten", erläutert Arno Riffeser, wissenschaftlicher Mitarbeiter der USM ...

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  • Quelle

Häfner, R.: 200 Jahre Sternwarte Bogenhausen. 1816 – 2016. Universitäts-Sternwarte München, 2016

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